Wussten Sie, dass 65% der Eier, die in Baden-Württemberg verzehrt werden, gar nicht aus Baden-Württemberg kommen und dass ein solches Ei durchschnittlich 700 km Transport auf seiner „Schale“ hat, bevor es auf dem Frühstückstisch landet?
Ein Buchstaben-Zahlen-Code ermöglicht es jedem Kunden zu sehen, wie das Huhn gehalten wird und wo das Ei herkommt. Es gibt auch Auskunft darüber, ob das Ei quer durch Europa transportiert wurde oder aus der Region stammt.
Leider sind wir da in der Lebensmittelbranche ziemlich einsame Spitze... Bei keinem anderen Lebensmittel gibt es derzeit eine vergleichbare Kennzeichnung, die so transparent Auskunft über Herkunft und Haltungsform gibt, wie bei den Eiern. Oder können Sie bei einem Apfel oder einer Gurke anhand einer Nummer sehen von welcher Plantage oder aus welchem Gewächshaus sie kommen?
Das Besondere bei den Familienbetrieben unserer Gemeinschaft: In unseren Betrieben kommt die Nummer auf dem Ei schon gleich im Stall auf jedes Ei und nicht wie gesetzlich vorgeschrieben erst in der Packstelle.
Wie bei vielen Sachen ist auch bei Eiern nicht die Größe entscheidend… sondern das Gewicht (was meistens zusammenhängt, aber eben nicht immer!). Deshalb werden Eier in Gewichtsklassen eingeteilt:
unter 53g
S-Eier, die kleinen Eier sind die Junghenneneier, welche die Legehennen am Anfang ihrer Legeperiode legen. Besonders schmackhaft und gehaltvoll an Nährstoffen sind sie eine Delikatesse.
53 bis unter 63g
M-Ei, das Ei welches am häufigsten gelegt wird, ideal vom Gewicht für viele Kuchen und Gerichte, weil die Rezepte auf M-Eier ausgelegt sind.
63 bis unter 73g
Das L-Ei ist eine beliebte Größe für das Frühstücksei, weil so das Frühstück eine große Bereicherung erfährt.
73g und mehr
Das XL-Ei verlangt vom Huhn sehr viel ab und wird nicht gerne gesehen vom Hühnerhalter, weil die Hühner unnötig sich verletzen können beim Legeprozess. Trotzdem ist das XL-Ei sehr begehrt, weil die Größe begeistert.
Die Junghennen starten ihre „Legekarriere“ mit zwei bis drei kleinen Eiern der Klasse S. Nach ein bisschen Übung geht es mit den größeren M-Eiern weiter. Mit zunehmendem Alter nimmt auch das Eigewicht zu, so dass dann mehr und mehr L-Eier gelegt werden. Nur ein paar wenige Hühner schaffen es im Laufe ihres Lebens ab und zu ein großes XL-Ei zu legen.
Kleinere Eier werden leichter gelegt. Zu große Eier können Verletzungen hervorruffen und belasten die Tiere stark. Daher sehen wir Hühnerhalter die großen Eier eher kritisch, da wir auf das Wohl unserer Tiere bedacht sind.
S-Eier sind besonders lecker. Sie mögen den Eierbecher vielleicht nicht ganz ausfüllen, aber sie enthalten bereits alle Inhaltsstoffe der „großen“ Eier – nur eben in komprimierter Form. Daher schmecken sie einfach intensiver und noch besser.
1. In der Packstelle werden Eier nach Güteklasse und Gewichtsklasse sortiert und in eine 6er- oder 10er-Verpackung gepackt.
2. Eine Packstelle oder die Eierpackung sagt nichts über die Herkunft der Eier aus. So können z.B. italienische Bio-Eier (Stempel auf dem Ei) in einer holländischen Packstelle verpackt worden sein und in Süddeutschland in einer deutschen Verpackung verkauft werden.
3. Die Packstellen Nr. findet man auf der Verpackung oder auf dem Etikett auf dem auch das MHD steht. Auch hier kann man sehen in welchem Land bzw. Bundesland die Packstelle ist. "PN" steht für Packstellen-Nummer.
z.B. PN: DE 08 3207 auch hier steht die DE für Deutschland und 08 für Baden-Württemberg.
Ein Ei darf bis zum 21. Tag, nachdem es gelegt wurde verkauft werden, die Mindesthaltbarkeit beträgt 28 Tage. Nach Ablauf der 28 Tage soll das Ei durcherhitzt werden (ab 70° Celsius) und kann dann, wie gewohnt zum Kochen und Backen oder als hartgekochtes Ei weiterhin genossen werden.